Thursday, 12 June 2014

Löw: Lahm gegen Portugal im Mittelfeld, 12.06.2014

Vier Tage vor dem WM-Auftakt der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal (ab 18 Uhr, live in der ARD) stellte sich Bundestrainer Joachim Löw im Campo Bahia den Fragen der Journalisten. Eine Personalie verriet der 54-Jährige vor dem Duell gegen Cristiano Ronaldo und Co.: "Philipp Lahm hat bei der Generalprobe im Mittelfeld gespielt. Das wird sicher auch die Lösung für Montag sein", sagte Löw am Donnerstag unter anderem. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... die Rolle von Kapitän Philipp Lahm: Er hat bei der Generalprobe gegen Armenien im Mittelfeld gespielt. Das wird sicher auch die Lösung für Montag sein.

... zur Situation im Camp: Wir sind sehr zufrieden. Ich kann jetzt schon sagen, dass wir uns absolut richtig entschieden haben. die Bedingungen sind insgesamt hervorragend. Die Nähe zum Trainingsplatz, die Anlage überhaupt. Wir lassen uns auch nicht von einem tropfendem Wasserhahn beinflussen. Wir haben den Plan des aktiven Miteinanders in den Häusern. Und bislang scheinen alle zufrieden zu sein, denn es kam noch niemand, der das Haus wechseln wollte.

... über das Fehlen des verletzten Marco Reus: Ein Gruß nach Deutschland, vor allem an Marco Reus. Marco, die Mannschaft vermisst dich sehr. Wir wünschen dir alles Gute. Die Mannschaft wird auch für dich spielen.

... Auftaktgegner Portugal: Portugal ist eine Mannschaft, die in der Weltrangliste nur knapp hinter uns liegt. Und egal, ob Ronaldo spielt oder nicht. Ihre Spielweise bleibt sicher die gleiche. Wir werden alles daran setzen, den Deutschen Freude zu bereiten.

... das System am Montag: Da wird es keine Überraschungen geben. Wir haben hinten vier Mann, die das Tor verteidigen, drei in der Zentrale und vorne einen Stürmer. Vom Begriff 'falsche Neun' halte ich nicht viel. Wir haben offensive Leute, wie Klose, Müller, Schürrle, Götze und Özil. Wir haben Stürmer und immer unter Beweis gestellt, dass wir Tore machen können.

... die Favoritenrolle im Portugal-Spiel: In dem Spiel gibt es keinen ausgesprochenen Favoriten. Portugal spielt mehr auf Konter, wir werden wohl mehr Ballbesitz haben. Es sind zwei Teams, die auf Weltklasse-Niveau spielen. Klar, man will auf keinen fall im ersten Spiel ins Hintertreffen geraten. Die Portugiesen spielen hier in ihrer zweiten Heimat. das betonen sie auch immer wieder. Sie fühlen sich hier auch durchaus heimisch, aber es wird ein Spiel auf Augenhöhe.

... seine Aufgabe, Spieler enttäuschen zu müssen: Ich habe über Jahre hinweg solche Entscheidungen treffen müssen, von daher ist das nicht neu. Ich weiß, dass man nicht nur den Gegner, sondern auch die klimatischen Verhältnisse und die Anstoßzeit besiegen muss. Daher erfordert das auch eine etwas andere Sicht auf die Dinge. Wir haben nicht unbedingt Stammspieler, sondern 23 WM-Teilnehmer. Natürlich werden elf Spieler beginnen. Und die müssen den Gegner so bearbeiten, dass wir uns eine gute Ausgangsposition verschaffen. Die Spieler, die eingewechselt werden, ersetzen nicht nur den ausgewechselten Spieler. Sie machen den Unterschied aus, denn sie können dem Team insgesamt noch einmal Kräfte verleihen. Es ist quasi eine Start-14 und keine Bestrafung, wenn jemand nicht von Beginn an spielt.

... die Sympathien der brasilianischen Fans in Salvador für das deutsche Team: Das freut mich zu hören, dass wir dort geschätzt werden. Wir würden uns natürlich freuen, wenn die brasilianischen Fans uns unterstützen.

... zur Abwehrkette: Wir brauchen bei dem Turnier nicht immer die hohen Außenverteidiger, wie in den Qualifikations-Spielen, wo die gegnerischen Teams gegen uns oft hinten drin standen. Alle Innenverteidiger sind groß und haben die Verantwortung, dass Zentrum zuzumachen. Das war ja manchmal in der Qualifikation unser Problem.

... das Eröffnungsspiel Brasilien gegen Kroatien: Alle freuen sich, dass es endlich losgeht. Wir werden das Spiel natürlich auch zusammen schauen. Ich bin mir sicher, dass wenn der Startschuss fällt, eine große Euphorie und Begeisterung im Land zu spüren sein wird. Brasilien ist der große Topfavorit. Sie haben beim Confed Cup zusammen gefunden und sind eine homogene und erfahrene Mannschaft. Ich denke, dass Brasilien wir gegen Kroatien knapp gewinnen.

... die klimatischen Verhältnisse in Brasilien: Wir konnten uns in den letzten Tagen an die Wärme und die Feuchtigkeit gewöhnen. Die Spieler konnten erleben, was es heißt, unter solchen Bedingungen spielen zu müssen. Für die meisten ist es auch einfach ungewohnt, um 13 Uhr zu trainieren. Wir wollten uns bewusst in den roten Bereich bewegen. Man muss sich natürlich anpassen. Ich denke, keiner geht mit trockenem Trikot vom Platz. Nach drei bis vier Tagen gewöhnt man sich aber daran. Es war absolut richtig, sich hier vorzubereiten, um die Bedingungen kennenzulernen. Wenn wir etwa in Sao Paulo trainieren würden, wo es kühler ist, dann wäre die Umstellung am Spieltag viel schwieriger.

...gute Laune: Die Spieler haben die Möglichkeit, Dinge gemeinsam zu machen. Das macht natürlich Spaß. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sie unkonzentriert sind. Die Spieler kämpfen darum, sich in die Mannschaft reinzuspielen. Für mich ist es auch immer gut, mit den Spielern länger zu arbeiten. Ich bedauere das ja immer wieder mal, wenn ich bei Spielen nur ein oder zwei Tage mit den Jungs trainiere. Hier geht das natürlich öfter und länger und das bereitet mit Freude.

...über das spanische Team: Im Vorfeld sind ja immer wieder Stimmen laut geworden, dass die Spanier ihren Zenit überschritten hätten. Die Meinung teile ich nicht. In den europäischen Club-Wettbewerben hat Spanien die Antwort gegeben. Diese Spieler haben immer noch die Klasse und ich glaube auch, dass sie noch hungrig genug sind.

12 June 2014
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Wednesday, 11 June 2014

Löw: Die Dramatik steigt ins Unermessliche, 10.06.2014

DPA Interview, 10.6.2014

Santo André (dpa) - Joachim Löw fiebert seinem vierten Turnier als Fußball-Bundestrainer entgegen. Bei einer WM steige «die Dramatik ins Unermessliche», sagte der 54-Jährige im Interview der Nachrichtenagentur dpa.

Nach dem EM-Finale 2008, dem dritten Platz bei der WM 2010 und dem Halbfinale bei der EM 2012 strebt Löw in Brasilien den großen Wurf an, auch wenn er kurz vor dem Start betont: «Es gibt kein Patentrezept für einen Titelgewinn.»

Sie bezeichnen sich selbst als Turniertrainer. Die großen Spiele gäben Ihnen den Kick. Was muss passieren, damit Ihnen nach zwei Halbfinal-Teilnahmen und einem verlorenen Endspiel beim vierten Turnier der letzte Schritt, der große Wurf gelingt?

Joachim Löw: Eine WM ist etwas ganz anderes als ein normales Länderspiel. Da steigt die Dramatik ins Unermessliche. In jedem Turnierspiel weißt du als Trainer, dass in 90 oder 120 Minuten alles zu Ende sein kann. Ich überlege immer, wie ich Dinge optimieren kann. Der Spielverlauf ist nicht völlig planbar, es gibt Unbekannte in einem Turnier. Die letzten vier Mannschaften in einem Turnier bewegen sich auf einem Niveau, das kaum zu unterscheiden ist. Da zählen Tagesform, Glück, verletzte Spieler, das ist nicht zu kalkulieren. Es gibt kein Patentrezept für einen Titelgewinn. 2010 in Südafrika haben wir ein gutes Turnier gespielt und ein Spiel verloren gegen Spanien, das in den letzten Jahren überragend gut war.

Welche Baustellen müssen Sie im Team noch schließen bis zum Auftakt gegen Portugal?

Löw: Wir Trainer müssen uns ständig damit beschäftigen, Baustellen zu schließen und Dinge zu optimieren. Da ist nie ein Ende in Sicht, es ist ein laufender Prozess. Für einen Trainer gibt es immer Schrauben, an denen er drehen muss. Das wird auch nach dem ersten Spiel gegen Portugal so sein. Auch dann werden wir uns überlegen müssen, was sind Ansatzpunkte, um in einigen Bereichen noch etwas besser zu werden? Wie können wir stabiler werden, wie können wir uns steigern? Das wird uns über das gesamte Turnier in Brasilien begleiten. Jetzt hat sich Marco Reus im letzten Testspiel verletzt. Da müssen wir wieder diese Lücke schließen. Die Frage ist: Welche Spieler machen bis zum Spiel gegen Portugal noch Fortschritte, technisch, taktisch, körperlich.

Heißt das, Sie haben Ihre WM-Elf noch nicht im Kopf?

Löw: Für mich sind auch die letzten Trainingseindrücke wichtig. Dann reift die Entscheidung. Natürlich gibt es Planspiele, natürlich weiß ich in etwa, wer spielen wird. Aber letzte Entscheidungen treffe ich nach den Trainingseinheiten, auch danach, wer sich gut anpasst an Brasilien. Es hängt auch ab von verletzten oder angeschlagenen Spielern. Jetzt schon über die endgültige Aufstellung zu reden, ist völlig verfrüht.

Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira waren bei der WM 2010 und der EM 2012 das defensive Mittelfeld-Duo. Wer ist aktuell weiter?

Löw: Beide sind auf einem guten Weg. Sie haben gegen Armenien auch noch einmal gespielt. Beide sind nicht am Maximum. Wir werden weiter intensiv mit ihnen arbeiten in den nächsten Tagen. Gerade bei einem Spieler wie Sami Khedira, der eine längere Pause hinter sich hat, müssen wir sehen, wie das Turnier insgesamt verläuft, welche Belastungen er verträgt. Meine Einschätzung ist, dass beide extrem wertvoll für uns sind und es auch bei diesem Turnier sein werden.

Könnte ein Bastian Schweinsteiger, der bei Turnieren immer gespielt hat, auch mal von der Bank aus hilfreich und wichtig sein?

Löw: Alle Spieler können auch wichtig sein, wenn sie ins Spiel kommen, jedem Spieler kommt eine Hauptrolle zu. Gegen Kamerun und Armenien haben wir gesehen, dass wir von der Bank neue Energie und neue Impulse bringen konnten. Bei einer WM kommt ein Trainer nicht mit elf Spielern durch das Turnier. Man braucht 16, 17, 18 Spieler, die ihre Aufgabe erfüllen müssen. In Brasilien darf niemand erwarten, dass er immer über 90 Minuten spielen kann. Wer das glaubt, macht einen Fehler. Bei diesen Bedingungen, diesen Temperaturen um 13.00 Uhr Ortszeit, wird es Wechsel geben müssen im Spiel. Es wird bei dieser WM kein Team geben, das immer in gleicher Besetzung aufläuft.

Per Mertesacker musste die schwere Reservistenrolle bei der EM 2012 bewältigen. Werden wir in Brasilien dafür den besten Mertesacker überhaupt erleben?

Löw: Per Mertesacker war bei den WM-Turnieren immer eine starke Persönlichkeit. 2006 und 2010 hat er eine sehr wichtige Rolle gespielt. Vor der EM 2012 war er ein halbes Jahr verletzt, da ist meine Entscheidung anders ausgefallen. Ich glaube aber, dass ihn die EM und diese Erfahrung sogar noch mal gestärkt hat in seiner Persönlichkeit. Bei den WM-Turnieren war Per immer wichtig. Und er hat einen großen, unglaublich positiven Einfluss auf andere Spieler.

Schon Berti Vogts sagte, dass ein Bundestrainer als Held oder Vaterlandsverräter von einem Turnier zurückkehrt. Wie kommen Sie mit diesen Extremen klar?

Löw: Wenn eine Fußball-Nation wie Brasilien, Argentinien, Spanien, Italien oder Deutschland in der Vorrunde ausscheidet, dann ist doch klar, dass dann sich die ganze Kritik auf den Trainer fokussiert. Ich kann das alles realistisch einschätzen. Es ist aber kein Thema in meinen Gedanken. Ich weiß: Wir haben eine gute Mannschaft, ich habe Vertrauen in meine Spieler, in jeden einzelnen, wir haben uns in den letzten Jahren immer wieder entwickelt, wir sind in der Weltrangliste konstant mit Spanien weit oben angesiedelt. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Ich bin sicher, wir werden uns in einer guten Verfassung präsentieren.

Ab Donnerstag rollt der Ball in Brasilien. Wie groß ist Ihre Hoffnung, dass ein guter Start des Gastgebers im Eröffnungsspiel gegen Kroatien die Unruhen im Land, die Proteste und Diskussionen über Stadien und Korruption in den Hintergrund drängen könnte?

Löw: In Brasilien gibt es - nicht zu Unrecht - Demonstrationen für sehr, sehr wichtige Dinge in der Gesellschaft wie Gesundheit oder Bildung. Aber wenn der Startschuss fällt, werden ein Großteil dieses Landes und die ganze Welt elektrisiert sein und in den Bann der WM gezogen. In allen Ländern gibt es dann Public Viewing, die Leute fiebern mit ihrer Mannschaft und die WM steht im Mittelpunkt. Die Euphorie, die Spannung und die Freude werden auch in Brasilien überschwappen. Wenn angepfiffen wird, dann wird ganz Brasilien hinter der eigenen Mannschaft stehen.

Auch die Fans in Deutschland hoffen wieder auf große Public-Viewing-Abende, möglichst bis zum Finale am 13. Juli. Was können Sie ihnen versprechen?

Löw: Das hat sich in Deutschland wirklich unglaublich entwickelt. Man feiert zusammen, man schaut die Spiele zusammen, es ist bei den Turnieren ein Nationalgefühl entstanden. Das ist großartig und spornt uns zusätzlich an. Diese Bilder aus der Heimat begleiten uns bei den Turnieren. Wir verfolgen, was zu Hause in Deutschland passiert, wir schauen uns das mit Freude an. Unser Ziel ist, dass wir den Fans in der Heimat gute Gründe liefern, dass sie in diesem Sommer viel feiern können.

10 June 2014
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Thursday, 5 June 2014

Löw: "Wenn es losgeht, werden wir den WM-Turbo zünden", 05.06.2014

Die Weltmeisterschaft rückt näher, am Samstag geht das Flugzeug Richtung Brasilien. Am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) bestreitet die deutsche Nationalmannschaft ihre Generalprobe in Mainz gegen Armenien. Zuvor bilanziert Joachim Löw noch mal das Trainingslager in Südtirol, ordnet den letzten Test ein und blickt voraus auf die WM. DFB.de fasst die Kernaussagen des Bundestrainers zusammen.

BUNDESTRAINER JOACHIM LÖW ÜBER...

... das Spiel gegen Armenien: Gegen Armenien wollen wir uns mit einem Sieg, einem guten Spiel und mit einem Lächeln nach Brasilien verabschieden - und Rückenwind mitnehmen. Armenien ist wie Portugal ähnlich stark im Konterspiel. Daher denken wir, Armenien ist zu diesem Zeitpunkt der richtige Gegner.

... den Gesundheitszustand von Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger: Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger haben mit Ball trainiert und sind beschwerdefrei. Heute Abend sind sie beim Abschlusstraining dabei. Beide werden auf jeden Fall gegen Armenien zu Einsatzzeiten kommen.

... den Gesundheitszustand von Manuel Neuer: Gegen Armenien wird aber noch Roman Weidenfeller das Tor hüten, Manuel Neuer wird dann nicht spielen, damit wir auch kein minimales Risiko eingehen. Sobald wir in Brasilien sind, wird Neuer nach Auskünften der Ärzte spielen können: Er wird bei der WM einsatzbereit sein. Am Freitag wäre es vielleicht einen Tag zu früh, um in den Wettkampf zu gehen. Er hat schon viele Übungen mit der Schulter und dem Arm gemacht. Er selbst hat gesagt, es werde drei, vier Tage dauern, dann habe er seinen Rhythmus gefunden.

... öffentliche Kritik an Mesut Özil: Mesut Özil wurde in den letzten Jahren von den Fans zum Nationalspieler des Jahres gewählt. Da wundert mich das schon. Er hat sicherlich das ein oder andere Spiel gemacht, wo er seinen eigenen Ansprüchen selbst nicht genügte. Ich bin aber sicher: Wir schaffen es, dass Özil gegen Portugal, Ghana und die USA seine überragenden Fähigkeiten auch einsetzen wird.

... die Formation mit der "falschen Neun": Das Thema "falsche" oder "richtige Neun" ist in Deutschland viel diskutiert worden. Ich nehme die Diskussion aber nicht mit nach Brasilien. Wir haben mit Marco Reus, Lukas Podolski, Thomas Müller, André Schürrle und Miroslav Klose Spieler, die in ihrer Ausbildung darauf ausgerichtet worden sind, Tore zu erzielen. Der Stürmertyp hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Er muss technisch gut sein, in die Räume gehen. Wir haben genug Leute dabei, die Stürmer spielen können.

... spezielle Vorbereitungen auf die Gegebenheiten in Brasilien: Wir spielen mittags, ein Uhr Ortszeit. Das heißt, dass wir uns anpassen müssen. Die Spieler müssen früher aufstehen, eher schlafen gehen, wir müssen die Mahlzeiten verändern. Die Planung war etwas anspruchsvoller als vor früheren Turnieren, aber wir sind bestens vorbereitet.

... den ersten WM-Gegner Portugal: Wir haben die Portugiesen ja schon einige Male gehabt bei den letzten Turnieren. Wir haben sie intensiv beobachtet und analysiert. Portugal lebt von einem starken Cristiano Ronaldo. Wenn Ronaldo spielt, haben wir Mittel und Wege, ihn zu stoppen. Aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass Portugal auch gespickt ist mit starken Abwehrspielern. Portugal ist stark, das Team ist auf Augenhöhe, die Portugiesen waren 2012 im EM-Halbfinale und sind immer unter den Top Ten.

... die Erwartungshaltung in Deutschland: Deutschland geht zu einem Turnier, und die Erwartungen sind hoch - das ist immer so. Unabhängig davon, wie die Erwartungen sind, möchte jeder deutsche Fan ein gutes Spiel sehen und Siege feiern. Wir haben selber an uns und ich an die Spieler die größten Erwartungen.

... die Vorfreude auf die WM: Natürlich steigert sich bei uns allen kurz vor dem Abflug das Kribbeln. Wir freuen uns, wenn wir dann in Brasilien ankommen. Zu diesem Zeitpunkt bin ich nicht angespannt, eher entspannt. Natürlich wird die Anspannung in den Tagen vor dem ersten Spiel steigen. Natürlich auch, weil wir wissen, wie wichtig ein guter Start in das Turnier sein wird.

5 June 2014
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Wednesday, 4 June 2014

Joachim Löw: "A World Cup win would be the cherry on the cake", 04.06.2014

The training camp is now done and dusted and the final Germany squad has been confirmed. In an interview with the Sport Information Service (SID – Sport-Informations-Dienst) national team coach Joachim Löw looks ahead to the World Cup in Brazil, where Die Mannschaft will begin their campaign against Portugal in Salvador on 16 June from 18:00 CET.

Question: Mr Löw, what outcome will leave you satisfied that this summer’s tournament was a success?

Joachim Löw: Although we didn’t become world champions in 2010, the way the team performed there generated so much excitement back at home in Germany. I remember seeing pictures of the crazy atmosphere in our country after the games against England and Argentina. We’ll all be happy if we can manage to create that sense of excitement at home again from thousands of miles away.

Question: How often have you already played through the tournament in your mind? And have you perhaps even dreamed of the trophy once or twice?

Löw: At night, my mind’s often busy with thoughts of formations, injuries or particular matches, but I haven’t really dreamed about the trophy yet.

Question: Spain waited a long time for a title, then after finally winning the 2008 European Championship they won two more major trophies straight away (2010 World Cup and 2012 European Championship – editor’s note). Do you believe that winning this summer’s tournament could open the floodgates for your team in a similar way?

Löw: What Spain achieved is certainly not normal. At every tournament, it is difficult to maintain strong performances again and again. Spain have an exceptional generation of players at their disposal right now. They waited a long while for a title, but they’ve never had such a good team as the one they’ve had since 2008. It’s very unusual to win three major international trophies in a row, particularly as the structure of a team usually changes over time. Spain have been able to play with almost exactly the same team at all the tournaments they’ve won, and I think there are serious doubts as to whether any other team could manage that.

Question: Many of your team’s top performers are already over 30. How important would it be for Lahm, Schweinsteiger, Podolski and 36-year-old Miroslav Klose’s generation to win a title with the national team this time?

Löw: Bastian Schweinsteiger and Philipp Lahm have won the Champions League and several domestic trophies. They have already played more than 100 internationals and done so much for German football. This will be Miroslav Klose’s fourth World Cup, a feat very few players manage. They’ve all had phenomenal, incredible careers already, but a World Cup would naturally be the crowning achievement – the cherry on the cake, so to speak.

Question: You’ve already spoken about the unique conditions in Brazil on several occasions, but it’s impossible to simulate the exact environment. How well prepared are the players for what you expect to encounter there?

Löw: We’ve given them plenty of information, but the only way they can get a feel for the conditions is by being there. We’ve got to experience Brazil too, which is why we’re flying out so early. When we get there, we’ll be able to simulate a match situation by training in the midday heat or at the kick-off time of the matches we’re playing. By doing that, we can gradually adjust to the conditions.

Question: You have a total of 12 players from Bayern Munich and Borussia Dortmund in your squad. How helpful is it to have these blocks of players, particularly given that Spain won three titles with a team comprised mostly of Barcelona and Real Madrid players?

Löw: It won’t be a disadvantage for us to have groups of players from the same couple of teams; in fact it can and will be good for us. Despite that, it’s not an essential requirement. The quality of individual players and the requirements in each position are more important to me than ensuring that several of the players come from the same teams.

Question: Is there one German player that you believe will become the major star of this World Cup?

Löw: There isn’t just one; I can think of several who could play a major role. Of course, your mind immediately jumps to attacking players, but a defender may well become the breakthrough player of the tournament too.

Question: After his excellent performances for Dortmund recently, do you see Marco Reus taking on a central position for Die Mannschaft too, or do you believe he’ll be better in his original role on the left wing?

Löw: He can play in either position. He has generally played on the left for us, and we’ve always been very satisfied with his work there, but a player of his ability can always play a more central role too. The only place I don’t think he would be quite as effective is right up front. It’s better for him if he can create something from a deeper position. He can certainly play centrally, but tucked in behind rather than as a lone striker.

Question: Do you have any concerns about Mesut Özil after his patchy season?

Löw: I was concerned when he was injured but not about his performances, because I know he can produce unbelievable displays on the pitch. We’ll have to tease them out of him, because he’s a player who can make the difference and decide matches.

4 June 2014
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Friday, 30 May 2014

Joachim Löw: "Der Teamgeist ist hervorragend", 30.05.2014

Die letzte Pressekonferenz im Trainingslager der Nationalmannschaft in St. Martin bot Bundestrainer Joachim Löw die Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und über den aktuellen Stand der Vorbereitung zu berichten. "Bei den Verletzten verzeichne ich klare Fortschritte", freute sich Löw. Roman Weidenfeller fasste anschließend seine Eindrücke der zehn Tage in Südtirol zusammen. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen gesammelt.

JOACHIM LÖW ÜBER...

...die verletzten Spieler: Bei den Verletzten verzeichne ich klare Fortschritte. Bastian Schweinsteiger hat wieder mit der Mannschaft trainiert, Sami Khedira auch. Philipp Lahm hat intensiv mit dem Ball trainiert und hat keinerlei Probleme mehr. Es sieht so aus, dass er immer mehr belasten und ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Bei Manuel Neuer können wir davon ausgehen, dass bis nächste Woche die Verletzung ausgestanden ist.

...den Besuch der U 20-Männer: Es war ein Highlight, dass die U 20 hier war. Die Simulation von Gegnern hat hervorragend geklappt. Das Experiment werden wir in Zukunft sicherlich wiederholen. Frank Wormuth und seine Mannschaft haben das hervorragend gemacht. Ich glaube, dass es für die jungen Spieler sehr wichtig war.

...den Teamgeist: Was den Teamgeist betrifft, kann ich nur sagen, der ist hervorragend. Es ist eine ganz, ganz besondere Freude für mich. Die Mannschaft hat eine gute Stimmung und ist in den letzten Tagen mehr und mehr zu einer Einheit geworden. Aus Vereinsinteressen sind nationale Interessen geworden. Die Mannschaft hat eine ganz hohe Identifikation miteinander.

...das Training: Wir haben die Zeit im Training intensiv genutzt. Die Mannschaft war in den Einheiten sehr konzentriert und hat gegen die U 20 einiges Eins-zu-Eins umgesetzt. Wir haben sehr große Fortschritte gemacht.

...den Test am Sonntag: Es ist ein wichtige Gelegenheit für mich, nochmals Erkenntnisse zu gewinnen, taktisch und auch zu den einzelnen Spielern. Danach stehen Entscheidungen an, wichtige und auch harte, weil alle Spieler die dabei waren, sich voll reingehängt haben. Die Entscheidung welche 23 nach Brasilien mitgehen, treffen wir am Sonntag nach dem Spiel.

...Personalien zum Kamerun-Spiel: Nicht spielen wird Philipp Lahm, da wollen wir kein Risiko eingehen. Er wird jeden Tag im Training bleiben. Manuel Neuer wird natürlich auch nicht spielen, wir gehen aber davon aus, dass er am Freitag gegen Armenien im Tor stehen wird. Am Sonntag wird auf jeden Fall Roman Weidenfeller beginnen. Was andere Entscheidungen betrifft, habe ich einige Planspiele im Kopf. Ich werde versuchen, das Wechselkontingent auszuschöpfen. Ich warte das Abschlusstraining morgen ab und dann entscheide ich mich am Sonntag. Marcel Schmelzer und Bastian Schweinsteiger sind auf jeden Fall einsatzfähig.

...Sami Khedira: Er ist ein Spieler, der eine Führungspersönlichkeit ist. Innerhalb der Mannschaft spielt er nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz eine wichtige Rolle. Wir konnten uns immer auf ihn verlassen. Es ist unglaublich, was er investiert hat. Er macht zusätzliche Einheiten, sein Aufwand ist immens, sein Ehrgeiz ist immens. Ich glaube, dass er am Anfang des Turniers bereit sein wird.

30 May 2014
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Tuesday, 27 May 2014

Löw zu den Verletzten: "Sehe dauerhaft keine Probleme", 26.05.2014

Die erste Hälfte des Trainingslagers in Südtirol zur Vorbereitung auf die WM liegt hinter der Nationalmannschaft. Zeit für ein Resümée von Joachim Löw. Stattenden Dopingkontrolleure der FIFA der Mannschaft am Vormittag einen unangemeldeten Besuch ab, wird am späten Abend der frischgebackene Champions-League-Sieger Sami Khedira planmäßig bei der Mannschaft erwartet.

Zuvor genießen die Spieler einen trainingsfreien Nachmittag im Zeichen der Regeneration, morgen kommt Mercedes-Pilot Nico Rosberg, der WM-Führende der Formel 1, vorbei. DFB.de fasst die wichtigsten Aussagen der Halbzeit-PK des Bundestrainers zusammen.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... die Stimmung in der Mannschaft: Die Spieler haben mittlerweile etwas Abstand von Alltag und Liga erhalten. Man merkt immer mehr, wie aus Konkurrenten Kollegen werden, aus Individualisten werden Teamplayer. Die Spieler sind bereit, an ihre Grenzen zu gehen. Wir werden immer mehr zu einem Team.

... die Situation auf dem Trainingsplatz: Der Großteil der Spieler ist absolut belastbar und arbeitet sehr, sehr gut. Mit dem derzeitigen Stand bin ich absolut zufrieden. Die anderen trainieren alle im individuellen Bereich und werden ebenfalls grundsätzlich gefordert. Sie sind bei unseren Sitzungen dabei, bei Taktikgesprächen, bei den Analysen der Gegner.

... die Zusammenarbeit mit der U 20: Die Live-Simulation ist eine ganz neue Situation. Wir haben sie in einigen Dingen gebrieft. In den ersten 20 Minuten sollten sie Druck machen und früh angreifen, im nächsten Viertel dann tief stehen. Die U 20 ist eine sehr, sehr große Hilfe. Sie schaffen eine Wettkampfsituation, die wir im Training so nicht haben. Ich bin glücklich, dass sie dabei ist.

... die Bedingungen im Passeiertal: Wir finden perfekte Bedingungen vor. Nicht nur wegen der schönen Luft und der schönen Gegend. Es gibt bislang nichts zu bemängeln – bis auf das Wetter heute vielleicht.

... der Stand bei den Sorgenkindern: Philipp Lahm wird morgen ins Lauftraining einsteigen. Dann müssen wir von Tag zu Tag entscheiden und die Ruhe bewahren. Ruhe und Gelassenheit ist in dieser Hinsicht die richtige Vorgehensweise. Seine Sprunggelenksverletzung hat sich in jedem Fall gebessert. Manuel Neuer wird ein paar Tage länger in der Reha arbeiten, da ist noch Ruhe angesagt. Bastian Schweinsteiger hat bereits im Ausdauerbereich gearbeitet und konnte im physischen Bereich etwas aufholen. Marcel Schmelzer wird morgen eine Laufeinheit absolvieren und wohl am Mittwoch mit der Mannschaft trainieren können. Ich sehe dauerhaft gar keine Probleme. Sie werden während der WM dauerhaft fit sein, da mache ich mir gar keine Sorgen. Wir gehen davon aus, dass sie in einigen Tagen voll belastbar sind.

... die jüngeren Spieler im Aufgebot wie Christoph Kramer und Erik Durm: Mit ihnen bin ich absolut zufrieden. Man sieht ihre Begeisterung und ihr Engagement im Training deutlich an. Sie sind sehr, sehr wissbegierig. Im Detail finden wir Ansatzpunkte, die sie verbessern müssen, aber sie haben sehr, sehr gute Voraussetzungen für eine internationale Karriere.

... den Zuspruch der Fans: Die Unterstützung der Öffentlichkeit ist sehr wichtig. Wir werden in Südtirol überall wahnsinning herzlich empfangen. Wir freuen uns, dass die Fans in diesem Ausmaß hinter der Mannschaft stehen, das ist ein gutes Gefühl. Die Bilder aus Deutschland haben uns bei den vergangenen Turnieren schon viel Kraft gegeben.

... ihre Erwartungshaltung: Die Erwartungshaltung ist immer die gleiche. Wenn wir zu einem Turnier fahren, wünscht man sich den Titel. Den Druck müssen wir aushalten. Der Wunsch und Ehrgeiz, den Titel zu gewinnen, ist bei uns auch vorhanden. Wenn es los geht, will man gewinnen - unabhängig der personellen Situation. Wir werden mit einer wettbewerbsfähigen und guten Mannschaft nach Brasilien reisen. Die Spieler brennen darauf.

... die Position von Philipp Lahm: Dazu hat noch kein Gespräch stattgefunden. Wir werden im Laufe der Vorbereitung entscheiden, auf welcher Position er spielen wird. Das hängt auch von anderen Spielern ab. Im Moment ist es noch zu früh, dies zu sagen. Wir müssen auch schauen, wie sich Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira integrieren.

... Christoph Kramer, Toni Kroos und André Schürrle: Kramers Chancen auf eine WM-Ticket stehen gut, weil er im zentralen Mittelfeld läuferisch sehr stark, belastbar und ballsicher ist. Mein Eindruck ist sehr positiv. Kroos hat das ganze Jahr über gute Leistungen gezeigt und ist reifer geworden. Ich erwarte bei dieser WM, dass er eine ganz andere Rolle spielt als noch bei der EM 2012. Schürrle hat das Jahr in England sehr, sehr gut getan. Das spürt man bei seinem Auftreten und seinem Selbstbewusstsein.

... Sami Khedira: Sami ist schon länger im Trainingsprozess drin und stand beim Champions-League-Finale auf dem Platz. Der Sieg dort wird ihm Auftrieb geben. Er wird physisch Woche für Woche stärker. Körperlich und gesundheitlich ist er bereits auf einem ordentlichen Niveau. Da sehe ich keine Probleme.

... das Wetter in Brasilien: Wir fliegen rund eine Woche früher runter, um uns dort zu akklimatisieren. Letztes Jahr zur gleichen Zeit war ich dort. Es war nicht nur warm, auch die Luftfeuchtigkeit war wahnsinnig hoch. Wenn man am Nachmittag spielt, ist das schon eine andere Belastung. Wir brauchen willensstarke Spieler, die die Situation annehmen und nicht lamentieren. Wir müssen eine Mischung aus ganz hohem Tempo, Ballbesitz und Konterspiel finden. Es wird eine andere Art von Fußball sein, als die, die wir in Europa kennen.

26 May 2014
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Tuesday, 6 May 2014

NIVEA MEN: Joachim Löw im Interview über das Team Rio 2014, 06.05.2014

Herr Löw, worin liegt Ihrer Meinung nach die besondere Qualität, das Erfolgsrezept des deutschen Fußballs?

Joachim Löw: „Wir haben sehr gute Strukturen in den Verbänden und in den Vereinen und die Qualität in der Bundesliga ist herausragend. Wir haben Nachwuchs-Leistungszentren in den Bundesligen, in denen hervorragend gearbeitet wird, und auch bei den Verbandsauswahlmannschaften gibt es gute Ergebnisse. Es kann eigentlich kein Talent mehr durch die Lappen gehen. Wenn diese Spieler in der Nationalmannschaft ankommen, sind sie sehr gut ausgebildet.“

Eine Fußballnationalmannschaft ist ein komplexes Gebilde. Wenn Sie Spieler für die Mannschaft in Betracht ziehen, achten Sie dann rein auf fußballerische Qualität?

Joachim Löw: „Natürlich ist ganz wichtig: Können die Spieler das umsetzen, was der Trainer will? Aber gerade wenn es in die Richtung eines Turniers wie der Weltmeisterschaft geht, dann fragt man sich auch: Welche Spieler können Energie geben? Welche Spieler sind frusttolerant, wenn sie mal nicht spielen? Welche Spieler können Konkurrenzkampf fördern, welche können ihm standhalten? Und: Welche Spieler sind vielleicht von zu viel Egoismus geprägt? Wir sind immerhin mit einer großen Gruppe mehrere Wochen unterwegs.“

Worauf legen Sie bei der Teamzusammenstellung noch gesteigerten Wert?

Joachim Löw: „Ganz klar auf die Teamfähigkeit. Für das Team gibt es gewisse Werte, die zu beachten sind: Respekt, Toleranz, Disziplin, Verlässlichkeit, Seriosität, Bescheidenheit, Konzentrationsfähigkeit. Wenn ein Spieler in diesen Bereichen Mängel hat, tut sich die Gruppe schwer damit.“

Es gibt wieder mehr deutsche Fußball-Legionäre. Bewerten Sie das als gut oder schlecht für den deutschen Fußball und für die Nationalelf?

Joachim Löw: „Das ist eine logische Entwicklung – unabhängig von meiner Bewertung. Auch der Fußball ist viel globaler geworden. Da ist es auch logisch, dass mehr deutsche Spieler in England oder Spanien spielen. Inzwischen ist es aber auch umgekehrt ein Qualitätsmerkmal für ausländische Spieler, in der Bundesliga zu spielen. Um sich mit den Besten der Welt zu messen, muss man nicht mehr unbedingt ins Ausland.“

Verfolgen Sie die Social-Media-Aktivitäten Ihrer Nationalspieler? Wie beurteilen Sie die direkte Kommunikation zwischen Spielern und Fans? Gibt es Social-Media-Verhaltensregeln während der WM?

Joachim Löw: „Verfolgen tue ich sie nicht – aber es gibt selbstverständlich Regeln, die von der FIFA und vom DFB vorgegeben werden. Dieses Rad ist nicht mehr zurückzudrehen und als Trainer nehme ich das so hin. Man muss nur aufpassen, dass die vorgegebenen Richtlinien nicht überschritten werden – wie zum Beispiel Posts über Gegner oder Mannschaftskameraden.“

Sie werden von NIVEA MEN gesponsert und gelten als ein Mann, der weiß, wie man sich pflegt und kleidet. Hat die Fußballwelt die Eitelkeit für sich entdeckt?

Joachim Löw: „Der Fußball hat in den vergangenen Jahren eine solche Stellung eingenommen, dass gepflegtes Auftreten und ein wenig Eitelkeit einfach dazugehören. Als Bundestrainer und als Nationalspieler repräsentieren wir einen großen Verband, eine Nation, Fans und Sponsoren. Und dementsprechend kleiden und pflegen wir uns. Ich benutze beispielsweise jeden Morgen eine Creme. Mein neuer Favorit: die neue Sensitive Gesichtspflege Creme von NIVEA MEN. Uncool ist Männerkosmetik schon lange nicht mehr.“

6 May 2014
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Article courtesy of Nivea Men Deutschland