Thursday 12 June 2014

Löw: Lahm gegen Portugal im Mittelfeld, 12.06.2014

Vier Tage vor dem WM-Auftakt der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal (ab 18 Uhr, live in der ARD) stellte sich Bundestrainer Joachim Löw im Campo Bahia den Fragen der Journalisten. Eine Personalie verriet der 54-Jährige vor dem Duell gegen Cristiano Ronaldo und Co.: "Philipp Lahm hat bei der Generalprobe im Mittelfeld gespielt. Das wird sicher auch die Lösung für Montag sein", sagte Löw am Donnerstag unter anderem. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... die Rolle von Kapitän Philipp Lahm: Er hat bei der Generalprobe gegen Armenien im Mittelfeld gespielt. Das wird sicher auch die Lösung für Montag sein.

... zur Situation im Camp: Wir sind sehr zufrieden. Ich kann jetzt schon sagen, dass wir uns absolut richtig entschieden haben. die Bedingungen sind insgesamt hervorragend. Die Nähe zum Trainingsplatz, die Anlage überhaupt. Wir lassen uns auch nicht von einem tropfendem Wasserhahn beinflussen. Wir haben den Plan des aktiven Miteinanders in den Häusern. Und bislang scheinen alle zufrieden zu sein, denn es kam noch niemand, der das Haus wechseln wollte.

... über das Fehlen des verletzten Marco Reus: Ein Gruß nach Deutschland, vor allem an Marco Reus. Marco, die Mannschaft vermisst dich sehr. Wir wünschen dir alles Gute. Die Mannschaft wird auch für dich spielen.

... Auftaktgegner Portugal: Portugal ist eine Mannschaft, die in der Weltrangliste nur knapp hinter uns liegt. Und egal, ob Ronaldo spielt oder nicht. Ihre Spielweise bleibt sicher die gleiche. Wir werden alles daran setzen, den Deutschen Freude zu bereiten.

... das System am Montag: Da wird es keine Überraschungen geben. Wir haben hinten vier Mann, die das Tor verteidigen, drei in der Zentrale und vorne einen Stürmer. Vom Begriff 'falsche Neun' halte ich nicht viel. Wir haben offensive Leute, wie Klose, Müller, Schürrle, Götze und Özil. Wir haben Stürmer und immer unter Beweis gestellt, dass wir Tore machen können.

... die Favoritenrolle im Portugal-Spiel: In dem Spiel gibt es keinen ausgesprochenen Favoriten. Portugal spielt mehr auf Konter, wir werden wohl mehr Ballbesitz haben. Es sind zwei Teams, die auf Weltklasse-Niveau spielen. Klar, man will auf keinen fall im ersten Spiel ins Hintertreffen geraten. Die Portugiesen spielen hier in ihrer zweiten Heimat. das betonen sie auch immer wieder. Sie fühlen sich hier auch durchaus heimisch, aber es wird ein Spiel auf Augenhöhe.

... seine Aufgabe, Spieler enttäuschen zu müssen: Ich habe über Jahre hinweg solche Entscheidungen treffen müssen, von daher ist das nicht neu. Ich weiß, dass man nicht nur den Gegner, sondern auch die klimatischen Verhältnisse und die Anstoßzeit besiegen muss. Daher erfordert das auch eine etwas andere Sicht auf die Dinge. Wir haben nicht unbedingt Stammspieler, sondern 23 WM-Teilnehmer. Natürlich werden elf Spieler beginnen. Und die müssen den Gegner so bearbeiten, dass wir uns eine gute Ausgangsposition verschaffen. Die Spieler, die eingewechselt werden, ersetzen nicht nur den ausgewechselten Spieler. Sie machen den Unterschied aus, denn sie können dem Team insgesamt noch einmal Kräfte verleihen. Es ist quasi eine Start-14 und keine Bestrafung, wenn jemand nicht von Beginn an spielt.

... die Sympathien der brasilianischen Fans in Salvador für das deutsche Team: Das freut mich zu hören, dass wir dort geschätzt werden. Wir würden uns natürlich freuen, wenn die brasilianischen Fans uns unterstützen.

... zur Abwehrkette: Wir brauchen bei dem Turnier nicht immer die hohen Außenverteidiger, wie in den Qualifikations-Spielen, wo die gegnerischen Teams gegen uns oft hinten drin standen. Alle Innenverteidiger sind groß und haben die Verantwortung, dass Zentrum zuzumachen. Das war ja manchmal in der Qualifikation unser Problem.

... das Eröffnungsspiel Brasilien gegen Kroatien: Alle freuen sich, dass es endlich losgeht. Wir werden das Spiel natürlich auch zusammen schauen. Ich bin mir sicher, dass wenn der Startschuss fällt, eine große Euphorie und Begeisterung im Land zu spüren sein wird. Brasilien ist der große Topfavorit. Sie haben beim Confed Cup zusammen gefunden und sind eine homogene und erfahrene Mannschaft. Ich denke, dass Brasilien wir gegen Kroatien knapp gewinnen.

... die klimatischen Verhältnisse in Brasilien: Wir konnten uns in den letzten Tagen an die Wärme und die Feuchtigkeit gewöhnen. Die Spieler konnten erleben, was es heißt, unter solchen Bedingungen spielen zu müssen. Für die meisten ist es auch einfach ungewohnt, um 13 Uhr zu trainieren. Wir wollten uns bewusst in den roten Bereich bewegen. Man muss sich natürlich anpassen. Ich denke, keiner geht mit trockenem Trikot vom Platz. Nach drei bis vier Tagen gewöhnt man sich aber daran. Es war absolut richtig, sich hier vorzubereiten, um die Bedingungen kennenzulernen. Wenn wir etwa in Sao Paulo trainieren würden, wo es kühler ist, dann wäre die Umstellung am Spieltag viel schwieriger.

...gute Laune: Die Spieler haben die Möglichkeit, Dinge gemeinsam zu machen. Das macht natürlich Spaß. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sie unkonzentriert sind. Die Spieler kämpfen darum, sich in die Mannschaft reinzuspielen. Für mich ist es auch immer gut, mit den Spielern länger zu arbeiten. Ich bedauere das ja immer wieder mal, wenn ich bei Spielen nur ein oder zwei Tage mit den Jungs trainiere. Hier geht das natürlich öfter und länger und das bereitet mit Freude.

...über das spanische Team: Im Vorfeld sind ja immer wieder Stimmen laut geworden, dass die Spanier ihren Zenit überschritten hätten. Die Meinung teile ich nicht. In den europäischen Club-Wettbewerben hat Spanien die Antwort gegeben. Diese Spieler haben immer noch die Klasse und ich glaube auch, dass sie noch hungrig genug sind.

12 June 2014
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