Friday 5 September 2014

Joachim Löw: "Ich mache keine Sorgen", 04.09.2014

"Der Spielverlauf war gegen uns": Joachim Löw will das 2:4 gegen Argentinien im ersten Länderspiel nach dem WM-Titelgewinn nicht dramatisieren. Der Bundestrainer erwartet am Sonntag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Dortmund gegen Schottland eine bessere Leistung der DFB-Auswahl, wie er im Interview nach dem Saisonauftakt in Düsseldorf sagt.

Frage: Wie bewerten Sie das erste Länderspiel der Saison mit Blick auf den Start in die EM-Qualifikation?

Joachim Löw: Der Spielverlauf war gegen uns. Wir hatten zunächst gute Chancen, haben diese aber nicht genutzt. Nach dem Doppelschlag zum 0:4 war es dann sehr schwer. Wir sind aber noch einmal zurückgekommen, was für die Mannschaft spricht. Am Sonntag gegen Schottland wird es aber von unserer Seite ein ganz anderes Spiel geben.

Frage: Woran lag es denn, dass Ihre Mannschaft bei der Neuauflage des WM-Finales so ins Hintertreffen geraten konnte?

Löw: Man hat gemerkt, dass ein Großteil unserer Spieler nur eine kurze Vorbereitung hatte. Wir selbst hatten als Mannschaft nur zwei Tage Zeit. Zudem haben bei uns viele Spieler gefehlt, die man nicht so einfach ersetzen kann.

Frage: Sie wirken dennoch nicht unzufrieden...

Löw: Das stimmt. Denn wir haben in der ersten Hälfte eine gute Spielanlage gezeigt und uns Chancen erarbeitet. Da waren einige gute Angriffe dabei, die zu guten Chancen geführt haben.

Frage: Die aber vor allem Mario Gomez bei seinem Comeback nicht genutzt hat. Wie schätzen Sie seine Leistung ein?

Löw: Mario hat sieben Monate verletzt gefehlt und in dieser Saison erst ein Pflichtspiel bestritten. Da kann er noch nicht in Topform sein. Ich kann das als Trainer richtig einzuschätzen. Für mich war wichtig zu sehen, wie er sich bewegt. Bei seiner ersten Chance hat er Pech, dass der Torwart sehr gut reagiert. Natürlich sah er ein bisschen unglücklich aus, aber ich weiß, was er kann.

Frage: Was sagen Sie zu den Pfiffen, die Gomez bei seiner Auswechslung begleitet haben?

Löw: Grundsätzlich geht es einfach nicht, dass ein Spieler der deutschen Nationalmannschaft bei einem Heimspiel ausgepfiffen wird, nur weil er die eine oder andere Chance liegen gelassen hat. Dafür habe ich kein Verständnis.

Frage: Ihre umformierte Abwehr hat gegen Argentinien Schwächen offenbart. Müssen Sie sich hinsichtlich des Spiels gegen Schottland Sorgen machen?

Löw: Ich mache mir keine Sorgen. Man hat in der ein oder anderen Situation gemerkt, dass die Erfahrung fehlt. Wir brauchen Geduld und Zeit, damit sich die Abwehr einspielen kann. Das sind alles hoch talentierte Spieler. Aber man kann nicht erwarten, dass sie direkt die etablierten Spieler zu hundert Prozent ersetzen können. Wir müssen da auch langfristig denken. Zudem haben in Mats Hummels und Jerome Boateng zwei Hochkaräter gefehlt. Ich hoffe, dass uns zumindest Boateng gegen die Schotten zur Verfügung steht.

Frage: Was können Sie im Training noch bis Sonntag bewirken?

Löw: Ich kann keine großen Schwerpunkte mehr setzen. Die Spieler sind in der vierten oder fünften Woche der Vorbereitung. Da muss man ein bisschen aufpassen. Diejenigen, die heute länger gespielt haben, müssen ein, zwei Tage regenerieren. Die personelle Seite ist das größere Problem.

4 September 2014
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